Vorwort der Herausgeber

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{mosimage}Als wir uns die Aufgabe gestellt haben, dieses Buch zu schreiben, erschien es uns zuerst ein Leichtes. Doch bald mussten wir feststellen, dass es eine harte Arbeit werden würde. Angespornt von der Hilfe all unserer Freunde und angetrieben vom Bewusstsein, etwas Wichtiges und Gutes für unsere Heimat zu tun, haben wir das Abenteuer der Herausgabe gemeinsam gewagt.

Ausgangspunkt dieses Buches war das November 1999 vom Südtiroler Heimatbund in Bozen abgehaltene Symposium zum Thema „Der Südtiroler Freiheitskampf in den 60er Jahren“. Anlässlich dieser Veranstaltung erhielten zum ersten Mal die direkt Betroffenen das Wort.

So entstand eine Sammlung von persönlichen Erinnerungen, Wissen und Schicksalen von Menschen, die, als es um Südtirol nicht gut stand, direkt oder indirekt in den Widerstand gegen den fremden Staat verwickelt waren.

Ergänzt wurden diese Berichte durch Informationen und Dokumente, die jahrelang gesammelt wurden und durch Notizen aus zahllosen Gesprächen und Treffen, gemeinsam aufgewärmte gute und böse Erinnerungen.

Dem geschätzten Leser möchten wir schon mitteilen, dass wir durch dieses Buch zwei Ziele erreichen wollen. Einmal sollten die beschriebenen Ereignisse der heutigen Jugend vermittelt und für künftige Generationen aufbewahrt werden.

Weiters sollte den vielen Lügen und Unwahrheiten, welche in den letzten Jahren über den Freiheitskampf der 60er Jahre gesagt und geschrieben wurden, endlich die Wahrheit gegenübergestellt werden. Endlich die Betroffenen selbst zu Wort kommen zu lassen, eine Recherche vor Ort, das galt uns als oberster Grundsatz.

Für das Buch können wir nicht den Anspruch der Vollständigkeit erheben. Einer der ersten vorgeschlagenen Titel lautete „Die Wahrheit“, aber bald mussten wir feststellen, dass zur „Wahrheit“ der gute Wille unsererseits niemals genügen könnte. Erst wenn der italienische Staat als der Mächtigere in diesem ungleichen Kampf von seinen finsteren Methoden der Geheimpolitik, der fehlgeleiteten Geheimdienste Abstand nehmen und alle Geheimarchive öffnen wird, wird es möglich sein, die gesamte Wahrheit zu erfahren. Dies wäre auch eine grundlegende Voraussetzung, ein gutes und festes Fundament zu bauen, auf dem man einen wahren Frieden in unserer Heimat verwirklichen kann.

Es blieb kein anderer Weg…“ war dann der Titel, auf den wir uns einigten. Ein Zitat aus einem Brief von Jörg Pircher, der 1966 aus dem Gefängnis geschmuggelt wurde und zeigt, wie ungebrochen der Wille der inhaftierten, verfolgten und noch aktiven Freiheitskämpfer bis zuletzt blieb.

Es war nicht immer leicht, verschiedene Erinnerungen, Erfahrungen und Meinungen in Einklang zu bringen; aber dabei hat sich die Mischung zwischen Alt und Jung, zwischen Erfahrung und Wissensdurst aufs Beste bewährt.

Es war unsere Absicht, das Buch – soweit es möglich war – leicht und für alle verständlich zu schreiben – ohne umständliche Floskeln oder mit vielen schönen, aber leeren Worten, wie es heute oft üblich ist – , denn es soll ein Lesebuch für alle werden, die dem Schicksal ihrer Heimat nicht gleichgültig gegenüberstehen und aus der Vergangenheit für die Zukunft lernen wollen.

Sepp Mitterhofer & Günther Obwegs

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