Die Volkszählung 2011 ist notwendig, um die Entwicklung der Bevölkerung seit der letzten Zählung aufzuzeichnen, so der Obmann des Südtiroler Heimatbundes Roland Lang. Der Fragebogen sollte nach bestem Wissen und Gewissen ausgefüllt werden. Bei der Angabe des Geburtsortes bzw. des ausländischen Staates sollten alle Südtiroler, die vor dem 10. Oktober 1920 geboren sind, den Geburtsort in Südtirol und richtigerweise „ausländische Staatsbürgerschaft“ ankreuzen, da sie bei ihrer Geburt österreichische Staatsbürger waren, es bis zum 10. Oktober 1920 blieben und dann erst gezwungenermaßen zu italienische Staatbürger wurden.
Es sollte für jeden Bürger Ehrensache sein, sich zu seiner Sprachgruppe,
seiner Kultur und seinem Volk zu erklären, stellt der Südtiroler
Heimatbund fest. Die Erfassung der Stärke der verschiedenen Volksgruppen
in Südtirol ist die Voraussetzung für eine gerechte Verteilung der
Steuergelder und der Vergabe der öffentlichen Stellen. Außerdem hat
jeder Bürger durch das ankreuzen des Kästchens „Andere“ die Möglichkeit,
sich zu keiner der drei offiziellen Sprachgruppen zu bekennen, womit
jeder Aufruf zum Ungehorsam und Annulierung der eigenen
Sprachzugehörigkeitserklärung völliger Unsinn ist!
In den sechziger Jahren waren die öffentlichen Stellen zumeist mit
Italienern besetzt, junge Südtiroler mussten im Ausland Arbeit suchen,
auch deshalb kam es zum Freiheitskampf. Erst durch die Autonomie und dem
Proporz, der auf der Sprachgruppenzugehörigkeitserklärung fußt, konnten
auch Südtiroler öffentliche Stellen besetzen. Damit zählt auch eine
grüne Politikerin in der Gemeinde Bozen zu den Nutznießern der
Sprachzugehörigkeitserklärung, die sie so leichtfertig abschaffen will.
Es bleibt zu hoffen, dass die Ergebnisse der Volkszählung
(Lebensstandard usw.) mit anderen Provinzen und Staaten Mitteleuropas
verglichen werden und nicht mit Provinzen eines Staates, der
wirtschaftlich bankrott ist! Solche Vergleiche wären nur
Streicheleinheiten für die amtierenden Politiker.
Roland Lang
Obmann des Südtiroler Heimatbundes