Bis auf den letzten Platz gefüllt war der Urania- Saal des Raiffeisenhauses in Terlan, in dem am Samstag die 42. Bundesversammlung des Südtiroler Heimatbundes stattfand. Der Tätigkeitsbericht von Obmann Roland Lang, ein Referat des Archäologen Rupert Gietl sowie die Ansprache des Landtagsabgeordneten Bernhard Zimmerhofer wurden mit großem Interesse verfolgt. Auch der Bundesausschuss wurde neu gewählt.
Nach der Begrüßung durch den Obmann gedachten die Anwesenden der verstorbenen Freiheitskämpfer und Mitglieder des SHB. Im vergangenen Jahr waren die Freiheitskämpfer Prof. Dr. Günther Andergassen, Franz Frick, Anton Kasslatter, Alfons Obermair und Peter Kienesberger. Auch Roman Öttl wurde für seine besonderen Verdienste für Volk und Heimat dankend erwähnt.
Wir sind uns unseres Auftrages bewusst: wir denken und handeln aus dem Geist der Südtirolaktivisten, die bereit waren, für die Heimat alles zu geben, so SHB-Obmann Roland Lang in seiner Einleitung zum Tätigkeitsbericht. Man muss heute wieder daran erinnern, weil eine Generation an die Macht gekommen ist, die nicht mehr aus den Erfahrungen der Vergangenheit lebt und handelt und meint, die Südtirolgeschichte ausblenden zu können. Das wird zwar nicht ausdrücklich gesagt, doch im Reden und Handeln wird es sichtbar. Jeder, der heute politisch Verantwortung trägt, vermöchte sich leicht das nötige Wissen dieser Zeit anzueignen.
„Umso bedeutsamer ist es, dass wir klar und eindeutig bei unserer Haltung bleiben und aus unserem politischen Gewissen heraus immer wieder unverrückbare Grundsätze und Erfahrungen zum Ausdruck bringen. Wir erwarten keinen Dank dafür, und wir tun es keinem politischen Machthaber zum Gefallen, wir tun es aus unserer Verantwortung für die Heimat.“ Bekräftigte Lang.
„Die Dolomitenfront aus Sicht der Archäologie“ war der Titel der Diaschau des Archäologen Rupert Gietl. In seinen sehr interessanten Bildern zeigte er Landschaften und Stellungen während des 1. Weltkrieges und verglich diese mit heutigen Fotos. Von der im vergangenen Jahr an der Königsspitze aufgetauchten Militärbaracke erhoffen sich die Forscher neue Erkenntnisse über das Leben an der Gebirgsfront.
Zur aktuellen politischen Lage in Südtirol sprach der Landtagsabgeordnete der Süd- Tiroler Freiheit Bernhard Zimmerhofer. Er bedauerte das häufige Fehlen von grenzüberschreitenden Projekten. So genüge bereits eine kurze Wanderung im „Tiroler Grenzgebiet“, um zwei Wetterberichte und zwei Notrufnummern zu brauchen. Hier liege noch viel im Argen. Auch die Belastung der heimischen Wirtschaft durch immer neue, unausgereifte Gesetze prangerte der Abgeordnete an.
Ehrenobmann und Freiheitskämpfer Sepp Mitterhofer gab sein Ausscheiden aus der aktiven Mitarbeit im SHB auf Grund seines hohen Alters und seiner angeschlagenen Gesundheit bekannt. In einem kurzen Lebensrückblick zeichnete er seinen Einsatz für seine Heimat, beginnend mit dem BAS, nach. Stehender Beifall aller Anwesenden dankte ihm für seinen selbstlosen Einsatz.
Bei der Neuwahl des Bundesausschusses wurden folgende Mitglieder in den Bundesausschuss des SHB gewählt: Meinrad Berger (Bozen), Reinhild Campidell (Kaltern), Verena Obwegs (Bruneck), Luis Pixner (Kastelbell), Sepp Mitterhofer Junior (Meran), Karl Anranter (Bozen) und Roland Lang (Terlan). Sie werden bei der nächsten Bundesausschusssitzung den Obmann, den Vizeobmann sowie den Kassier und den Schriftführer aus ihren Reihen wählen.
Für den Südtiroler Heimatbund
Roland Lang
Ein Kommentar
Man soll die Südtiroler Geschichte nicht ausblenden, sondern von den Fehlern anderer in der Vergangenheit lernen auch als Politiker der reifen möchte.