„Die Faschisten haben Straßen, Brücken, Gebäude, Sportanlagen gebaut“, diese Worte stammen nicht von einem Erzfaschisten, sondern vom Präsidenten des Europäischen Parlaments Antonio Tajani von der rechten Partei „Forza Italia“ von Ex-Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi. Jetzt kommt, nachdem in ganz Europa Persönlichkeiten ihre Stimme erheben, die Wahrheit langsam ans Tageslicht. Viel zu lange wurden der „ventennio fascista“ und die faschistischen Verbrechen und die autochtone Herkunft des italienischen Rassismus und Nationalismus heruntergespielt.
Dies stellt der Obmann des Südtiroler Heimatbundes (SHB) Roland Lang in einer Aussendung fest. Für Lang hat auch auf lokaler Ebene das beharrliche Festhalten an der antieuropäischen „Qui siamo in Italia“- Mentalität, an faschistischen Denkmälern und Ortsnamen, an einer einseitig vermittelten Geschichte dazu beigetragen, dass auch hierzulande viele Italiener sich mit der mangelnden Vergangenheitsbewältigung extrem schwertun. Dazu gehört u. a. auch die gewaltsame Unterdrückung der Rechte der Südtiroler in den 60 Jahren.
Noch vor wenigen Monaten haben grüne und linksextrem angehauchte Historiker in lokalen italienischen Medien und in der RAI Südtirol den infamen Versuch unternommen, die vom Publizisten und Heimatforscher Günther Rauch verfasste Geschichte über das italienische Konzentrationslager in Blumau zu bagatellisieren. Bei der Enthüllung des Gedenksteins hatte Rauch nicht nur vor dem weit verbreiteten Negationismus in linken und rechten Kreisen in Südtirol gewarnt.
„Wer über den Nationalsozialismus sprechen will, darf nicht über den Faschismus und die Österreichfeindlichkeit schweigen. Wer darüber die Augen verschließt, wird nie die Wahrheit sehen. Der wird auch nicht einsehen, dass der italienische Faschismus dem deutschen in vielem vorausging“, so Günther Rauch wörtlich in dem vom Südtiroler Heimatbund (SHB) herausgebenen Buch „ Italienens vergessenes Konzentratiponslager ‚Campo d’Isarco“ bei Bozen‘ (1941-1943)“. Zugleich hatte Rauch auf die in Südtirol weitgehend totgeschwiegenen Aussagen des Präsidenten des EU Parlaments, Antonio Tajani, hingewiesen, der im Chorgesang mit dem vorbestraften spanischen Ministerpäsidenten Rajoy, die gewaltsamen Repression der Katalanen gerechtfertigt hatte. Dabei sagte Tajani wörtlich in einem Mediaset Sender: „Denn auch wir [Italiener]haben die Polizei in den Alto Adige geschickt.“
Rauch hatte damals über diesen unerhörten Worte Tajanis auch den SVP-Europaparlamentarier Herbert Dorfmann informiert.
Nun hat sich der EU-Parlamentspräsident Tajani, wie bereits vorher Silvio Berlusconi und andere italienische Politiker, positiv zum faschistischen Diktator Benito Mussolini geäußert und damit zu Recht Empörung hervorgerufen.
Mussolini habe vor der Einführung der Rassengesetze (1938) und vor der Kriegserklärung „an die ganze Welt“ auch „einige positive Dinge getan“, sagte Tajani. Wahrscheinlich meint er dabei auch die Unterdrückung der Südtiroler, so abschließend Roland Lang.
Roland Lang
Obmann des Südtiroler Heimatbundes