Sozialistenchef Filippo Turati verteidigte vor 100 Jahren die Südtiroler

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Als Italien nach dem Ersten Weltkrieg Südtirol kampflos besetzte, ergriff im Eroberungsjubel am 21. November 1918 der Sozialistenchef Filippo Turati im römischen Abgeordnetenhaus das Wort. Er sagte, dass bei der Grenzziehung das von US-Präsident Woodrow Wilson proklamierte und forcierte Selbstbestimmungsrecht der Völker auf alle Fälle zu respektieren sei, berichtet SHB-Obmann Roland Lang.

Als im Juli vor 100 Jahren alle 172 Gemeinden Südtirols sich in einer kollektiven Petition gegen die bevorstehende Annexion des Landes durch das damalige Königreich Italien aussprachen, erhob Turati am 9. August erneut Stellung pro Südtirol. Zuvor hatte er am 16. Juli 1919 im italienischen Parlament eine Petition aller 173 deutsch- und ladinischsprachigen Gemeinden Südtiroler gegen die Annexion und mit der Forderung nach Selbstbestimmung eingebracht. Er vertrat die These, dass „diese freie Willensäußerung einer freien Bevölkerung“ respektiert werden müsse.

Leider haben nur die Sozialisten Südtirol unterstützt. Der ebenfalls sozialistisch orientierte Minister Leonida Bissolati trat aus Protest gegen die sich abzeichnende Annexion zurück. Der minderheitensensiblere sozialistische Block war somit gegen das drohende Unheil.

Vergessen wir nicht jene Italiener, die in Kenntnis der geschichtlichen Lage eine Annektierung Südtirols ablehnten und dafür ins politische Abstellgleis abgeschoben oder sogar verfolgt wurden. Wenn auch spärlich, so gibt es auch heute noch Italiener, die sich selbstlos für ein freies Tirol einsetzen. So wie damals Turati sind sie die echten Freunde von uns Tirolern, schließt Lang

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