Abschied von einer Tiroler Kämpferin – Rosa Ebner verstorben

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Rosa Ebner aus Mühlen in Taufers wurde 1963 verhaftet und zu Weihnachten 1964 wieder entlassen. Bereits 1962 schrieb sie mutig einen Leserbrief, den am 3. September die Wiener Presse veröffentlichte:

„Denn bei Gott, wir haben keinen Grund zur Zuversicht. Es sei denn, wir freuten uns an dem, was sich nach den Sprengstoffanschlägen in den Gefängnissen von Bozen und Eppan abgespielt hat: an den Folterungen und dass zwei daran gestorben sind, an den zu Krüppeln geschlagenen ….“

Nach mehr als 3 Jahren darauf  wurde sie auf Weisung des Staatsanwaltes Mario Martin deshalb verhaftet und wegen des faschistischen Paragrafen „Antinationale Tätigkeit im Ausland“ ( Art. 269, Kerker nicht unter 5 Jahren) angeklagt. Dieser Artikel wurde erst 2006 ersatzlos gestrichen. Auch SHB- Funktionäre wurden mit diesem Faschistenparagraphen verfolgt.

Freigesprochen wurde Rosa Ebner im 2. Mailänder Prozess!

Erwähnenswert ist, dass Rosa Ebner nach ihrer Rückkehr aus 14 Monaten Haft in verschiedenen italienischen Gefängnissen bereit war, im Linzer Südtirolprozess (1967) als Zeugin der Verteidigung über die Verhältnisse in Südtirol auszusagen. Da Rosa Ebner glaubte, dass die Folterbriefe von der SVP in der  römischen Kammer vorgebracht würden, ersuchte sie um Aufschub ihrer Aussage. Als aber der Parteivorstand der SVP über die Presseagentur APA den Besitz von Folterbriefen entschieden bestritt und damit Ebner als Lügnerin darstellte, erschien sie am 22. Mai 67 vor dem Linzer Gericht und legte einen auf Klosettpapier geschriebenen Folterbrief eines Südtirolers vor.

Auf die Frage des Gerichtsvorsitzenden bestätigte Ebner, dass eine Reihe solcher Briefe einem führenden Mitglied der SVP übergeben worden waren.

Warum sich die SVP distanziere, fragte der Staatsanwalt? „Die dürfen schon ihre Gründe haben!“ sagte Frau Ebner, „Die haben sie auch 1961 gehabt, als sie solange geschwiegen haben“.

Der Staatsanwalt: „Ich verstehe sie nicht!“

Rosa Ebner: „Ich bin nicht Volkspartei, ich bin Volk!“

(Siehe Buch „Für die Heimat kein Opfer zu schwer“ von H. Golowitsch)

Mit der Heimatbundfahne und einem Kranz hat der Südtiroler Heimatbund abschied von dieser mutigen Frau genommen.  

Für den Südtiroler Heimatbund

Roland Lang
Obmannstellvertreter  des Südtiroler Heimatbundes

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