{mosimage}Die ARBEITSGRUPPE FÜR SELBSTBESTIMMUNG organisierte am vergangenen Freitag 8. Juni eine Podiumsdiskussion zum Thema: „Süd-Tirol wohin? Unkontrollierte Zuwanderung – schleichende Italienisierung – oder Selbstbestimmung".
An die 150 Interessierte, darunter sehr viele junge Leute, waren zur Podiumsdiskussion ins Haus Voitsberg nach Vahrn gekommen, um sich über die gegenwärtige politische Situation zu informieren, und sich an der anschließenden Diskussion zahlreich zu beteiligen.
Eröffnet wurde der Podiumsdiskussion von den 6 Referenten, welche mit 10 minütigen Kurzreferaten ihre Sichtweise der Süd-Tirolpolitik darlegten.
· Walter Dorfmann (Vertreter des HEIMATPFLEGEVERBANDES) berichtete über den Ausverkauf der Heimat und den frevelhaften Umgang mit unserer Natur und Kulturlandschaft. In diesem Zusammenhang kritisierte er auch den vielfach verbreiteten Identitätsverlust in der Süd-Tiroler Gesellschaft, welcher ebenfalls zu einem Heimatverlust führen würde.
· Pius Leitner (Vertreter der FREIHEITLICHEN) referierte über das Problem der unkontrollierten Einwanderung und den damit verbundenen Veränderungen und Gefahren für unsere Gesellschaft. Auch kritisierte er das Verhalten der Südtiroler Volkspartei, die in vielen Belangen zu wenig Profil zeige und sich durch die Koalition mit Prodi auf einen Pakt eingelassen habe, der es nicht mehr erlaube, die Interessen Süd-Tirols zu vertreten.
· Thomas Winnischhofer (Vertreter des SCHÜTZENBUNDES) zeigte in seinem Referat die Problematik der zunehmenden Italienisierung des Unterlandes auf. Die Sprachgrenze befand sich bis vor 100 Jahren noch unterhalb von Salurn und rücke nun unaufhörlich Richtung Norden. Er verwies auch auf die Probleme anderer Minderheiten und kam dabei zum Schluss, dass diese oft weitaus aktiver für ihre Rechte einstehen und sich nicht immer alles Gefallen lassen würden, so wie dies in SÜD-TIROL der Fall sei.
· Sven Knoll (Vertreter der SÜD-TIROLER FREIHEIT) machte auf die wirtschaftlichen und politischen Gefahren aufmerksam, die durch die Zugehörigkeit Süd-Tirols zu Italien entstehen und verwies dabei auf die Notwendigkeit einer raschen Selbstbestimmung. Die Assimilierung führt unweigerlich zum Verlust unserer Identität, was auch bewusst gefördert wird, wie die Vorfälle in der Volksschule von Uttenheim gezeigt haben. Das Selbstbestimmungsrecht noch weiter hinauszuzögern wäre daher unverantwortlich, da man in 15 oder 20 Jahren eine solche Abstimmung nicht mehr gewinnen werde.
· Egon Kühebacher (Historiker und Toponomastikexperte) berichtete über die Bedeutung der Pflege der Muttersprache. Dazu gehört auch die Mundart, die das Salz in der Suppe jeder Sprache ist. Dabei brachte er auch die Problematik der Italiener in SÜD-TIROL zur Sprache, die aufgrund ihrer unterschiedlichen Herkunft keine gemeinsame Mundart besitzen und sich somit nur in einer sterilen und leblosen Hochsprache verständigen können.
· Franz Pahl (Vertreter der SÜDTIOLER VOLKSPARTEI) verwies auf die Gefahren der Zuwanderung, die zu einer neuen Italienisierung führen kann. Von einigen italienischen Politikern werde bewusst gefördert, dass Ausländer italienische Schulen besuchen, damit später Italiener aus diesen werden. Auch machte er auf die Integrationsschwierigkeiten muslimischer Ausländer aufmerksam, da es in deren Kulturkreis oft keine Trennung zwischen Religion und Politik gebe.
In der anschließenden Diskussion, die von Luis Zingerle geleitet wurde und die fast bis Mitternacht dauerte, kam immer wieder die Forderung auf, neue Perspektiven der Süd-Tirolpolitik aufzuzeigen und endlich eine Loslösung von Italien anzustreben. Auch äußerten viele Zuhörer ihr Unverständnis über das Verhalten der Südtiroler Volkspartei in volkstumspolitischen Fragen. Die Ablehnung der Landeshymne war dabei ebenso Gegenstand der Diskussion, wie das noch immer ungelöste Toponomastikproblem.
Sven Knoll
Sprecher der
ARBEITSGRUPPE FÜR SELBSTBESTIMMUNG
ARBEITSGRUPPE FÜR SELBSTBESTIMMUNG
Sepp Mitterhofer / L.Abg. Pius Leitner / Sven Knoll / L.Abg. Dr. Eva Klotz / Dr. Egon Kühebacher / Paul Bacher / Peter Ploner / Dr. Luis Zingerle / Roland Lang
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