Bozen in der Hand der Alpini

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roland_lang_buch_faschismus.jpgDie Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) ist eine überregionale deutsche Tageszeitung. Die verkaufte Auflage beträgt 355.260 Exemplare. Die Zeitung hat die höchste Auslandsverbreitung aller deutschen Zeitungen, sofern von Boulevardblättern abgesehen wird. In einer Antwort auf einer Stellungnahme von Bürgermeister Spagnolli auf einen Bericht des bekannten Auslandskorrespondenten Dr. Reinhard Olt wurde heute in der F.A.Z. folgende Stellungnahme von  Roland Lang abgedruckt:

Der italienische Bürgermeister von Bozen, Luigi Spagnolli, möchte in seinem Leserbrief (F.A.Z. 23.Juni) mit der Überschrift „Bozen schaut nach vorn“ den Lesern klarmachen, dass das Alpini treffen in Bozen zu einer innigen Verbrüderung der Italiener und Südtiroler unter den tausenden von italienischen Fahnen und dem italienischen Militär geführt hat. Der Politiker verschweigt dabei wohlweislich, was nicht in dieses Bild passt!

So verschweigt er, dass er jede Art von Gegenmeinung einfach verboten hat. Zum Beispiel wurden Spruchbänder, für die bereits mehr als ein halbes Jahr vor dem Soldatentreffen angesucht wurde und die von seinen Gemeindeämtern genehmigt waren, von ihm persönlich mit der fadenscheinigen Ausrede verboten, da sie das „friedliche Zusammenleben in irgendeiner Weise in Frage stellen oder gefährden könnten“ . Die gefährlichen Texte „Unrecht teilt Tirol- Tirolo ingiustamente diviso“ und Süd-Tirol ist nicht Italien- Sud-Tirolo non e` Italia“ mit dem Rückseitentext „Hier ist Tirol- Qui e´ Tirolo“ wäre sicher auch von einem Mussolini verboten worden.

Natürlich wurde auch ein Offener Brief von Südtirolern, die trotz Angehörige einer Minderheit gezwungen wurden, ihren Militärdienst bei den Alpini abzuleisten, von Spagnolli einfach nicht beantwortet. So handelt kein Politiker, die dann von einer Stadt der Begegnung sprechen!

Bozen wurde auf Anordnung des Bürgermeisters tausende  Trikolore -Fahnen und somit ein italienisches Korsett  übergestülpt. Was kümmerte es, dass dabei Verkehrsampeln und Fußgängerhinweise überdeckt wurden.  Bozen musste den Alpini aus Italien als italienische Stadt in Erinnerung bleiben.  Das war wohl das eigentliche Ziel der italienischen Armee und des italienischen Bürgermeisters der Stadt.

In dieses Spiel passte dann auch eine Kranzniederlegung der Alpini im Beisein eines hohen Alpini Offiziers, des Colonello Luigi Rossi, vor dem faschistischen Alpini Denkmal in Bruneck, das den Völkermord in Äthiopien in der faschistischen Kolonialzeit verherrlicht. Man stelle sich die solche „Ehrungen“ nazifaschistischer Schandtaten in einem anderen europäischen Land vor! Auch die Obmann Stellvertreterin der Südtiroler Volkspartei, Dr. Martha Stocker,  kam nicht umhin, diese Kranzniederlegung als eine Provokation zu bezeichnen.

Drei Tage und Nächte wurde dann in Bozen gefeiert, Betrunkene nicht zur Rechenschaft  gezogen, Straßenregeln außer Kraft gesetzt und die unsägliche, von Hass auf Österreich erfüllte Mameli- Hymne immer wieder angestimmt. Autos ohne Kennzeichen drehten ihre Runden, Motorräder, überladen mit  Kriegsveteranen und italienischen Fahnen, ratterten durch Bozen. Gott sei Dank kam es nur zu einem Unfall, als ein mit Alpini überladener Kleinlastwagen gegen Mitternacht umstürzte und einen Schwerverletzten forderte.

Es bleibt jedem selbst überlassen, warum bei einem Volks- Fest die italienische Kriegsfahne mitgeführt wurde und eine Waffenschau mit Kampfhubschraubern und Kanonen die Veranstaltung abrundete.
Eine Umfrage in Bozen hat jedenfalls bestätigt, dass die italienischen Bürger von Bozen Spagnolli durchschaut haben: Beinahe die Hälfte erklärte, dass  das Alpini treffen  eine Werbung für den Bürgermeister für die nächsten Landtagswahlen war. Nun sind die meisten italienischen Girlanden und Fahnen in Bozen wieder verschwunden. Die Alpini sind abgereist und Bozen ist wieder die Landeshauptstadt des südlichen Tirols! Und Südtirol ist nicht Italien- nicht nur Geschichte und Kultur trennen uns von Italien, sondern auch eine minimale Arbeitslosigkeit und eine funktionierende Wirtschaft. Warum Herr Spagnolli, sollten wir uns vor italienischen Fahnen verbeugen?

Roland Lang
Obmann des Südtiroler Heimatbundes, Terlan

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