Buchbesprechung: „So planten wir die Feuernacht“

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roland_lang_buch-herlinde-moling.jpgKürzlich ist das Buch von Herlinde Molling „So planten wir die Feuernacht“ erschienen. Herlinde Molling, Restauratorin und Kunsthistorikerin in Innsbruck, beschreibt nicht als Außenstehende die Freiheitskämpfe der sechziger Jahre, sondern sie war selbst aktiv beteiligt. Sie hat Flugblätter verteilt, Parolen auf Mauern gemalt, für den Tiroler Freiheitssender Texte verfasst und hunderte Kilo Sprengstoff über die Grenze gebracht, und sie war wahrscheinlich auch die einzige Frau, die selbst Strommasten gesprengt hat.

Das Buch ist die Ergänzung der vielen Bücher über den B.A.S. und die Feuernacht, denn es wird darin die materielle, aber auch menschliche  Nord- Tiroler Hilfe beim Befreiungskampf eingehend geschildert und anhand zahlreicher Originalprotokolle dokumentiert.

Hans Karl Peterlini, ein profunder Kenner des Freiheitskampfes, schreibt dazu im Vorwort des Buches:

„Mit diesem Buch arbeitet Herlinde Molling, stellvertretend auch für ihren Mann Klaudius, einen Teil ihrer persönlichen Vergangenheit auf, als sie beide- obwohl schon verheiratet, bald auch mit Kindern- ihre persönliche Sicherheit und Unversehrtheit, Zeit und Geld einsetzten, um für ein tiefempfundenes Anliegen zu kämpfen  und gleichzeitig an einem aufregenden Abenteuer teilzuhaben.“

So manche Seite und Begebenheit liest sich wie ein Roman, etwa wenn Molling erzählt, dass sie zur Tarnung einen Carabinieri im mit Sprengstoff beladenen Auto mitnahm, der als Anhalter am Straßenrand stand, oder mit einem geliehenen Pass und einem Auto voll Sprengstoff und anderem gefährlichem Material eiserne Nerven bewahrte, als sie in eine Carabinieri- Kontrolle geriet! Wer aber die „Ausrüstungsslisten“ liest, der versteht erst, wie aktiv uns die Nord-Tiroler geholfen haben, allen voran Kurt Welser!
Das Buch, unterteilt in 13 Kapitel, belegt auch die verschiedenen Probleme zwischen den Nord- und Süd- Tiroler Freiheitskämpfern, von den verschiedenen Vorschlägen, eine Attentatsserie des großen Schlages auszuführen, oder die römische Politik mit andauernden kleinen Nadelstichen mürbe zu machen. Natürlich kommen im Buch auch bekannte Namen von Süd- Tiroler Freiheitskämpfern vor, wie Dr. Josef Fontana, Franz Höfler, Rosa Klotz und Franz Muther.

Bei der Buchbesprechung in Bozen war es der Freiheitskämpfer und Ehrenobmann des Südtiroler Heimatbundes, Sepp Mitterhofer, der die Gelegenheit nutzte, sich bei Frau Molling öffentlich für die Unterstützung der Nord-Tiroler beim Freiheitskampf zu bedanken, und ihr Buch als große Informationsquelle über die Geschehnisse in und um Innsbruck in dieser Zeit zu bezeichnen.

 


Das Buch von Herlinde Molling  „So planten wir die Feuernacht“, Edition Raetia, Bozen 2011 ist in allen guten Buchhandlungen unter der ISBN Nr. 978-88-7283-406-0 erhältlich.

 


Roland Lang
Obmann des Südtiroler Heimatbundes

 

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