Vor einigen Wochen ist das kleine Land Kosovo, in dem ca. 80% Albaner
leben und das zum Staat Serbien gehört hat, unabhängig geworden. Der italienische Staat war einer der ersten, der das unabhängige Kosovo
anerkannt hat, obwohl er auch ein Land im nördlichsten Staatsgebiet
hat, das gegen den Willen der einheimischen Bevölkerung von ihm
annektiert wurde.
Was hat der italienischen Regierung die Sicherheit gegeben, dass nicht
in Südtirol auch der Ruf nach Freiheit und Unabhängigkeit so stark
wird, dass es den gleichen Weg wie das Kosovo geht? Es kann fast nur
die romtreue Politik der SVP sein, welche der italienischen Regierung
Garant genug zu sein scheint, dass es Kosovo so schnell anerkannt hat!
Ist die SVP nicht gegründet worden, um das Selbstbestimmungsrecht für
Südtirol zu fordern, das mit 155.000 Unterschriften des Südtiroler
Volkes bestätigt worden ist?
Ist die erste und oberste Pflicht der stärksten Partei im Land nicht,
für den Schutz der deutschen und ladinischen Bevölkerung vor der
fortschreitenden Assimilierung zu sorgen? Die heutige Autonomie ist
dies nicht im Stande, das erleben wir alle Tage aufs Neue.
Will die SVP auch diese günstige Chance wieder ungenützt verstreichen lassen?
Sepp
Mitterhofer
Obmann des Südtiroler Heimatbundes, Meran-Obermais
