Tief bewegt nach dem Besuch der Ausstellung Shoah- Wie war es menschlich möglich, in der Stadtgalerie Bozen zeigt sich Roland Lang, Obmann des Südtiroler Heimatbundes.
Es ist unglaublich, wie Menschen durch Propaganda und politischer Verblendung schlimmer als Tiere werden können, so Lang. Wie war es nur möglich, dass im Herzen Europas so ein riesiger Massenmord an Wehrlosen überhaupt stattfinden konnte. Diese Bilder dürfen niemals vergessen werden, diese Dinge dürfen sich niemals wiederholen.
Unverständlich wird dieses Grauen erst recht, wenn man bedenkt, dass 12.000 Juden für das deutsche Vaterland im ersten Weltkrieg gefallen sind. Viele erhielten hohe deutsche Auszeichnungen.
Auch in Südtirol gibt es mehrere Orte, die an diese Zeit der menschenverachtenden Diktaturen in Europa erinnern. So unter anderem das faschistische Konzentrationslager in Blumau oder das nationalsozialistische Durchgangslager in Bozen in der Reschenstraße. Es war für mich selbstverständlich, dass ich vor Jahren der Gemeinde Bozen die Genehmigung gab, auf der Mauer meines Mehrfamilienhauses eine Dokumentation über das Leben der Häftlinge im damaligen Durchgangslager anzubringen.
Wie auch in der Ausstellung erklärt wird, haben auch die besetzten Staaten und das faschistische Italien bereitwillig Menschen nach Deutschland wissentlich in den Tod geschickt. Auch viele Südtiroler Behinderte und Psychiatriepatienten deutscher Muttersprache wurden von den Faschisten ins nationalsozialistische Deutschland abgeschoben.
So wurden 9 Pfleglinge des Jesuheimes in Girlan am 25. März um 5 Uhr morgens abgeholt, auf einen LKW verladen und mit unbekanntem Ziel abtransportiert. Ohne die Zustimmung des damaligen faschistischen Präfekten Agostino Podesta` wäre sicher kein Mensch ins dritte Reich und damit in den sicheren Tod abgeschoben worden.
Für das Zustandekommen dieser wider dem Vergessen wertvollen Ausstellung gebührt dem Verein „Zusammen.it“ um Claudio Degasperi und dem Yad Vashem Memorial Museum in Jerusalem großes Lob. Auch der Gemeinde Bozen um Stadträtin Chiara Rabini, die diese Dokumentation durch die Bereitstellung der Stadtgalerie erst ermöglicht hat, schließt SHB-Obmann Roland Lang.
Für den Südtiroler Heimatbund
Roland Lang
Südtiroler Heimatbund