Über die Sechserkommission und die rote Karte aus Rom

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Vor kurzem sprach man davon, dass die Ahndung von Verstößen der Zwei- und Dreisprachigkeit vom Regierungskommissariat ans Land übergeben wird. Ein durchaus sinnvoller Durchbruch, würde man meinen. Wie man sich vorstellen kann, war die römische Statthalterin Margiacchi natürlich nicht sehr erfreut und fand keinen Anlass, den Ball abzugeben, so SHB-Obmann Roland Lang.

Wie die italienische Tageszeitung Alto Adige in der Ausgabe vom letzten Freitag schrieb, will man von einer Übergabe dieser Zuständigkeit aber in Rom keineswegs etwas wissen. Die Sechserkommission wird sich nun mit dem Antrag des Landes gar nicht befassen, denn die Zentralregierung gab zu verstehen, dass die Übertragung nicht in Frage komme, so der Südtiroler Heimatbund.

Man muss sich im Klaren sein, dass die Mär von der weltbesten Autonomie eine Worthülse ist. Wales, Québec, Katalonien, Baskenland und andere autonome Gebiete überwachen die Einhaltung des Sprachgebrauches selbst. Denn nur auf diese Weise werden sie auch eingehalten. Es ist doch ein Witz, wenn der Staat über die Einhaltung der Mehrsprachigkeit wachen soll.

Überdies liegt es auf der Hand, die Beschäftigung einer Sechserkommission in Frage zu stellen, wenn diese sich nicht traut, über etwas zu reden, wenn Italien vor der Besprechung dem Gremium die rote Karte zeigt. Die Bezeichnung „Weicheier“ beim Einsatz für den Schutz der deutschen Sprache an die Südtiroler Kommissionsmitglieder scheint mir hier nicht fehl am Platz, schließt Lang.

Roland Lang
Obmann des Südtiroler Heimatbundes

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